Uni Kassel spendet Blockheizkraftwerk an ukrainisches Krankenhaus


Die Universität benötigt das BHKW selbst nicht mehr: Sie hat die Wärmeversorgung am Holländischen Platz auf Fernwärme umgestellt. Dieser Schritt verbessert die CO₂-Bilanz der Hochschule und unterstützt das Ziel der hessischen Landesverwaltung, bis 2030 klimaneutral zu werden. „Die Übergabe des Blockheizkraftwerks an ein ukrainisches Krankenhaus bringt zwei Anliegen unserer Universität zusammen: Klimaschutz und gesellschaftliches Engagement“, sagt Kanzler Dr. Oliver Fromm. „Indem wir auf effizientere Systeme umsteigen, verbessern wir unsere eigene Energie- und Emissionsbilanz – und ermöglichen zugleich eine sinnvolle Weiternutzung an einem Ort, an dem Energieversorgung derzeit kritisch ist.“
Auch der hessische Wissenschaftsminister ist begeistert von der Kasseler Aktion: „Hochschulen tragen nicht nur Verantwortung für Bildung und Forschung, sondern auch für die Gesellschaft – lokal wie global. Dass die Universität Kassel ein Blockheizkraftwerk spendet, um ein Krankenhaus in der Ukraine mit dringend benötigter Energie zu versorgen, ist ein eindrucksvolles Beispiel für gelebte Solidarität und praktisches Engagement. Sie leistet mit technischem Know-how und Haltung einen wertvollen Beitrag in Krisenzeiten“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels.
Ausgestattet mit einem leistungsstarken 12-Zylinder-Deutz-Motor und einer elektrischen Leistung von 600 kVA ist das BHKW in der Lage, ca. 5.000 Personen mit Strom und Wärme zu versorgen. Es ist weiterhin voll einsatzbereit und kann bei sachgemäßer Wartung noch über viele Jahre hinweg zuverlässig Energie liefern.
Die Demontage des Großgeräts auf dem Campus begann vor zwei Monaten am 7. März. Dabei arbeiteten Helfer der Ukrainehilfe unter Leitung von Projektkoordinator Heinz W. Jordan mit Fachkräften der Albert Regel GmbH zusammen, eines auf Autokrane, Schwertransporte und Industrieumzüge spezialisierten Unternehmens aus Baunatal. Gemeinsam sorgten sie für einen fachgerechten Rückbau und die systematische Kennzeichnung sämtlicher Bauteile, um eine reibungslose Wiederinbetriebnahme vor Ort sicherzustellen. Der Transport erfolgt per Tieflader, unterstützt von Gabelstapler und Kran, und wird vom Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz finanziert.
Anmerkung der Redaktion:
In einer früheren Version wurde die potenzielle Versorgungskapazität des Blockheizkraftwerks mit bis zu 20.000 Haushalten angegeben. Diese Zahl wurde nach Rücksprache mit dem Energieeffizienzmanagement der Universität Kassel korrigiert – realistisch ist eine Versorgung von etwa 5.000 Personen.
Pressekontakt
Service für Presse und Medien (Presseanfragen, Expertenempfehlungen)
- Telefon
- +49 561 804-1961
- presse[at]uni-kassel[dot]de